Die Jusos Karlsruhe-Land rufen zum Boykott der Fußball-WM auf. Dafür organisierten sie ein Protestturnier, um auf die Menschenrechtsverletzungen in Katar aufmerksam zu machen.
Bretten. Am Tag des Länderspiels Deutschland gegen Spanien, organisierten die Jusos Karlsruhe-Land ein eigenes Protestturnier im Hallensportzentrum Bretten, an dem verschiedene Jugendgruppen aus dem Landkreis Karlsruhe teilnahmen. Darunter waren die Jugendgemeinderäte aus Bretten und Bruchsal. Das Justus-Knecht-Gymnasium aus Bruchsal stellte ebenfalls ein Team.
„Die diesjährige WM findet in einem Land statt, das Menschenrechte missachtet und Stadien auf Kosten tausender Leben baut. Die Diskriminierung gegenüber Frauen und der LGBTIQ*-Community ist für uns ebenso wenig akzeptabel“, so Mika Schwab, Organisator des Turniers. Er verweist auf die jüngsten Äußerungen des Katarischen WM-Botschafters Salman, der in einem Interview jüngst Homosexualität als „geistigen Schaden“ bezeichnete.
„Es gibt im Fußball eine zentrale Regel: Fußball ist für alle, unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, Sexualität oder Religion. Fußball schließt niemanden aus und das soll auch so bleiben!“, meint Mika Demant, Sprecher der Jusos Karlsruhe-Land. „Da Katar diese Regel bricht, wollen wir gemeinsam mit euch die WM boykottieren.“, ergänzt Juso-Sprecherin Wurda Arshad.
Aus dem Landkreis Karlsruhe nahmen mehrere Jugendorganisationen als Turniermanschaften teil. Vor Ort war auch Stefan Stoll, Vorsitzender des KSC-Fanclubs „Blau-Weiß statt Braun e.V.“, der seine Sicht auf die WM in Katar erläuterte.
„Die Umstände der Arbeiter*innen sind so schrecklich, dass es Sklaverei nahekommt.“, erklärt Stoll. Der Verein aus Karlsruhe setzt sich seit langem für einen diskriminierungsfreien Fußball ein. Ebenso anwesend war Michael Nöltner, der Bürgermeister aus Bretten, der die Aktion der Jusos in seiner Rede lobte.